Diese Maßnahme wurde im Projekt „Steillagenweinbau schafft Vielfalt – Das Moselprojekt“ entwickelt und erprobt.
Kurzbeschreibung
Errichtung von Nisthilfen, Lebenstürmen und Lesesteinhaufen für Insekten, Reptilien, Vögel und Kleinsäuger
Geeignete Standorte und Flächenbedarf
sonniger, wind- und regengeschützter Platz
Rand-, Zwickel- und Brachflächen in Steil- und Steilstlagen
Empfohlene Kombinationen
Saumstrukturen, Zeilenbegrünung (reichhaltiges Blühangebot in unmittelbarer Nähe)
Brachflächen mit Offenhaltungspflege
Nutzen nach Ökosystemleistungen
Biodiversität Fauna:
zusätzliche Brut- und Überwinterungsquartiere für Insekten, Reptilien, Vögel und Kleinsäuger
Beitrag zur Umweltbildung:
Wissensvermittlung Fauna (z. B. Bestimmung von Wildbienen)
Bau einer Nisthilfe (z. B. Aktionstage mit Schulklassen)
Wertschöpfung durch Tourismus und öffentliche Wahrnehmung
Stärkung des Bewusstseins und Imagegewinn
Betriebliche Voraussetzungen
Garten- und Handwerkzeug
Ökonomische Aspekte
Bau- und Materialkosten (abhängig von der Größe)
Empfehlungen zur Umsetzung der Maßnahme
Nisthilfen aus Gitterziegeln
scharfen Rand der Löcher glätten (z. B. mit Raspel)
Öffnungen mit Lehm-Wasser-Gemisch füllen
mit Stricknadeln/Nägeln durchstechen
hinteres Gang-Ende zuschmieren
aus Ton
Herstellung erfordert sehr hohe Fachkenntnisse (Kauf fertiger Ton-Nisthilfen empfohlen)
Lebensraumhilfen für Eidechsen und andere Reptilien
bestehende Strukturelemente
tiefe, frostfreie Mauerfugen und Felsspalten: Trockenmauern/Steinriegel/freie Felsabschnitte (von Beschattung freistellen)
zusätzliche Strukturelemente
Lesesteinhaufen als Versteck, Überwinterungs-, Eiablage-, Sonnenplatz: mehrere Elemente in 20 –30 m Abstand (zur Vernetzung von Lebensräumen und Austausch der Populationen)
Anlage
Steinhaufen/-linsen 2–3 m, mind. 3 m3
im unteren frostfreien Bereich: sandiges Material
Gestein aus der näheren Umgebung (aber bestehende Lebensräume erhalten!)
besonders wertvoll: große, flache Steine
Verfüllen der Fugen mit Sand und Erde
Wichtig
Ganzjährig, am besten zwischen November und März aufstellen
Vogelschutzgitter mind. 3 cm vor den Nisthilfen.
Nistkastenöffnung für Vögel in mind. 2 m Höhe.
Brutröhrenöffnung für Wildbienen südlich/südöstlich ausrichten.