Diese Maßnahme wurde im Projekt „Steillagenweinbau schafft Vielfalt – Das Moselprojekt“ entwickelt und erprobt.
Kurzbeschreibung
Fördern von Selbstbegrünung (als mittel- bis langfristiges Ziel)
Ansaat mit standortangepasster, autochthoner Saatgutmischung
Geeignete Standorte und Flächenbedarf
1,5 m Mindestbreite
vorhandene Saumstrukturen in Steil- und Steilstlagen
nicht befahrene Ränder von Rebflächen
untere Vorgewende bei RMS-Bewirtschaftung
lineare Strukturen entlang von Wasserrinnen
Restflächen in Wegespitzen
Empfohlene Kombinationen
Lebenstürme, Nisthilfen
freigestellte Trockenmauern (inkl. Mauerkrone und -fuß)
Nutzen nach Ökosystemleistungen
Biodiversität Fauna: Nahrungsangebot für Insekten und Kleintiere
Biodiversität Flora:
Erhalt der regionaltypischen Flora
Lebensraumvernetzung und Aufwertung von Kleinlebensräumen
Bodenschutz: Erosionsschutz, Bodenbildung
Aufwertung des Landschaftsbildes
Betriebliche Voraussetzungen
Gerät zur Bodenlockerung vor Ansaat, Sämaschine
Walze nach der Ansaat
Mähgerät
Ökonomische Aspekte
Regiosaatgut: ca. 130 €/kg; Bedarf: ca. 1,5 –2 g/m2
Empfehlungen zur Umsetzung der Maßnahme
Einsaat
Anfang April bis Mitte Mai
Saatstärke: 1,5 –2 g/m2
ggf. mit Füllstoffauf 7– 8 g/m2 strecken
(z. B. mit Maisstrohhäcksel)
Pflege
1 x jährlich im Spätsommer oder März mähen (Arten samen sich im Idealfall selbst aus); Mahdgut abräumen
Flächen möglichst wenig befahren
Kriterien der Blühmischung
Wuchshöhe
Regenerationsfähigkeit
Bodenbedeckung
Nährstoff- und Wasserbedarf
Nektar- und Futterpflanzen für Insekten
z. B. Wiesen-Flockenblumen, Wegwarte, Kartäusernelke, Färberwaid, Silber-Fingerkraut, Pastinak, Gewöhnlicher Natternkopf, Wiesensalbei
Wichtig
Blütezeit erst ein Jahr nach der Aussaat.
Gute Wirkung an touristisch besuchten Plätzen (z. B. Aussichtspunkte, Picknickplätze).
Staffelmahd als partielle Bearbeitung für den Erhalt von Blühaspekten und Pflanzenstrukturen (zumindest auf Teilflächen).